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12 Wege, um Ihre Studenten bei jeder Vorlesung zu fesseln

Jeder Professor ist verschieden: Jeder kann sich an einen erinnern, der 40 Jahre lang seine ganze Karriere hindurch dieselbe Stelle aus demselben Buch vorgetragen hat.

Forschungen der Kognitionswissenschaften haben immer mehr Universitäten/Hochschulen dazu gebracht, neue Wege im Rahmen der aktiven Pädagogik einzuschlagen. Diese innovativen Methoden werden auch „konstruktivistisch“ genannt, weil sie sich auf die Aktivitäten und Diskussion der Studenten konzentrieren, statt sie passiverweise einem Experten in einem traditionellen Kontext zuhören zu lassen.

Aber ist es für Professoren in einem traditionellen Rahmen wirklich notwendig, voll und ganz ihre Gewohnheiten zu ändern, um das Engagement und die Leistung der Studenten zu steigern? Die Antwort ist nein: Nur 10% des Unterrichts genügen für Aktionen, die die Zusammenarbeit fördern, damit man die Vorteile der aktiven Pädagogik spüren kann, wie es eine Metaanalyse des Jahres 2014 von 225 bekannt gegeben Studien beweist (Freeman et al, 2014).

12 Tipps für eine aktive Lehre

Wenn Sie wenigstens ein paar Felder in der folgenden Liste abhaken können, werden Sie sicher sein, Ihre Studenten mehr zu fesseln:

  1. Die Studenten wissen von Anfang an, worum es in der Vorlesung geht. Idealerweise haben sie zuhause schon vor der Lektion den zu unterrichtenden Stoff gelesen.
  2. Beginnen Sie mit den Schlussfolgerungen. Wenn die Studenten während der Vorlesung nicht aufmerksam sind, werden sie auf diese Weise trotzdem die Schlüsselelemente gehört und hoffentlich auch sich gemerkt haben, die Sie vermitteln möchten.
  3. Unterteilen Sie den Stoff Ihrer Vorlesung in Einheiten (oder „chunks“): Studien beweisen, dass ein Erwachsener durchschnittlich sieben Einheiten im Kurzzeitgedächtnis speichern kann. Kurz gefasst, es ist kontraproduktiv, die Studenten mit zu viel Stoff auf einmal zu überfordern.
  4. Greifen Sie während Ihrer Vorlesung oft auf Fragen zurück (offene Fragen, multiple-choice Tests, usw.), um die Leistungen Ihrer Studenten zu messen, aber auch um ihre Kenntnisse zu strukturieren. Diese Methode kann man auch Wiedererlangung-Praxis nennen.
  5. Entwerfen Sie einige dieser Fragespiele, um das vertiefte Verständnis Ihrer Studenten zu prüfen. Prüfen Sie, ob sie fähig sind, ihre Kenntnisse in einem bestimmten Kontext später anzuwenden.
  6. Verwenden Sie bestehende Konzepte und Stoffe, damit Ihre Studenten ihre Kenntnisse festigen und sie später selbständig anwenden können.
  7. Die mehrmalige, gestaffelte Wiederholung ist eine effektive Technik, die nicht so oft verwendet wird: Schrecken Sie nicht davor zurück, den Stoff nach Wochen oder Monaten nach dem ersten Vortrag zu wiederholen.
  8. Behandeln Sie die zu lösenden Probleme, indem Sie schon beherrschte Lösungen mit neuen abwechseln. Diese Technik kann man Einschiebe-Praxis nennen.
  9. Nehmen Sie für Ihre Erklärungen immer Beispiele und/oder Metaphern in Verbindung mit Bildern. Dies ermöglicht, sich dieselbe Information auf zwei Kanälen anzueignen. Dies hilft auch dem Gehirn sehr, die Informationen im Gedächtnis zu speichern.
  10. Die Studenten werden ermutigt, Fragen zu stellen und neue Konzepte dank eigener Beispiele oder der Herstellung von Schemata und anderen Diagrammen zu entwickeln. Sie müssen das Warum und das Wie der Dinge verstehen.
  11. Geben Sie den Studenten während der Vorlesung Zeit, Probleme untereinander zu diskutieren. Auf diese Weise können sie ihren Kameraden ihre persönliche Strategie zum Beherrschen neuer Themen mitteilen. Diese kostbare Information sollte jeden Professor berücksichtigen!
  12. Seien Sie sich bewusst, dass es für die Studenten gut ist, sich untereinander auszutauschen - sie sind engagierter, sie können ihre Antwort besser ausdrücken; sie kommen so von einfachen Feststellungen zu einem durchdachten Ergebnis; zuletzt und vor allem, sie investieren sich in dem Lernprozess emotional

4 aktive Lehrkonzepte

Diese Lösungen stellen nicht das Ende der Geschichte dar. Es gibt viele ausgearbeitete Modelle der aktiven Pädagogik, aber alle messen dem Endnutzer (d.h. dem Studenten) höchste Bedeutung bei. Diese Modelle drehen sich im allgemeinen um die vier folgenden Konzepte:

  1. Die Verantwortung der Studenten: Wie das Sprichwort es sagt: „Man lernt nur etwas zu machen, indem man es tut“. In der Tat, beherrschen die Studenten einmal ihre Lernmethode, sind sie fähig, in ihrem zukünftigen Beruf sich weiterzuentwickeln, ohne dass es nötig ist, sie ständig dazu anzuhalten.
  2. Auf die Person zugeschnittene Pädagogik: Die Studenten sollten Zugang zu guten Hilfsmitteln im richtigen Moment haben. Jedoch kann der Unterrichtende nicht immer ein auf den Studenten zugeschnittenes Konzept liefern: Gerade da kann die Technologie eine Rolle spielen. Die Studenten, die den anderen voraus sind, können weitere Übungen mit ihrem Computer erledigen.
  3. Bildung, die auf die Kompetenzen abzielt: Die Studenten müssen ihr Wissen beweisen, bevor sie zu einem weiteren Thema übergehen. Dies erlaubt ihnen, ihre Lücken rechtzeitig zu schließen.
  4. Vertiefte Beziehungen: Sie sind natürlich eins der schwierigsten Ziele zu erreichen, bei einer klassischen Anzahl von 30 Studenten in einem Raum.

Natürlich haben wenige Unterrichtende die Freiheit ihre Zeit einzurichten, wie sie möchten. Konzentrieren Sie sich vielmehr auf das, was Sie machen können als auf das, was unmöglich ist. Versichern Sie sich zuerst, dass die neuen Erfahrungen allen Ihrer Studenten nutzen werden: Dies wird der Beginn neuer Wege sein. Wenn Sie diese Vorgehensweise annehmen, wenden Sie schon ein neues Bildungskonzept an!

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Autor*in

Florian Zenoni

Florian Zenoni

Florian ist Data Scientist und Redakteur bei Wooclap

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